Zeittafel Spindelmühle (St. Peter) – Friedrichsthal

– Fortsetzung –


 
1898 Ausbau des Fahrweges von Spindelmühle nach St. Peter als Straße.
Friedrichsthal wird selbständige Gemeinde. Seit 1819 gehörte es zur Gemeinde Krausebauden.
Fertigstellung der Straße vom Hotel Spindelmühle am Steinriegel vorbei bis zur Straßenbrücke über das Weißwasser. Aus Anlaß der 50jähr. Regentschaft Kaiser Franz Josefs I. erhält diese den Namen Jubiläumsstraße.
   
1899 – 1913 Wildbachverbauungsarbeiten an der Elbe, der Klause und in den Sieben Gründen (vor allem im Weißwassergrund).
   
1902 Gründung des Wintersportvereins Spindelmühle (WSV).
Bau des "Spritzenhauses" der Feuerwehr mit Steigerturm.
   
1906 Am 20. Mai besucht der Statthalter, Graf Coudenhove, Spindelmühle. Er besichtigt die Verbauungsarbeiten an der Elbe.
Bau der Klausengrundschanze im Milscherloch.
Am 30.12. wird Johann Hollmann, Spindelmühle Nr. 39, erster Deutscher Meister im kombinierten Wettlauf (Nordische Kombination).
   
1907 Hundert-Jahr-Feier der Spindelmühler Pfarrkirche. Die Kirche erhielt aus diesem Anlaß u. a. 1905 eine neue Orgel.
Erneute Aufnahme des Bergbaues in St. Peter. 1908 wird dort eine Erzwäsche und ein Pochwerk errichtet.
   
1908 Einweihung der neuen Schule. Sie erhält aus Anlaß der 60jährigen Regentschaft Franz Josefs I. den Namen Kaiser Franz Josef I. – Regierungsjubiläumsschule.
   
1909 Spindelmühle und Friedrichsthal erhalten eine gut ausgebaute elektrische Ortsbeleuchtung. Licht und Kraft liefert ein eigenes Elektrizitätswerk.
   
1909 Einrichtung der Automobil-Omnibus-Verbindung von Hohenelbe nach Spindelmühle.
Bau und Inbetriebnahme eines elektrischen Rodelaufzuges.
 
1910 Gründung der Ortsgruppe Bund der Deutschen – Spindelmühle.
Postauto-Verkehr Spindelmühle – Hohenelbe wird eingerichtet.
   
1911 Anstelle der hölzernen Brücke zwischen Spindelmühle und Friedrichsthal wird eine vom Bezirk finanzierte Betonbrücke gebaut.
   
1914 Wenzel Hollmann Nr. 25 erweitert in Comp. mit Kleophas Hollmann (Hohenelbe) den Granitsteinbruch am Roten Floß um ein Sand- und Schotterwerk.
Fertigstellung der Talsperre in Krausebauden.
28. Juni., Baubeginn der Spindlerpaßstraße
   
1917 Die drei großen Glocken vom Hauptturm der Pfarrkirche werden für die Kriegswirtschaft abgeliefert.
   
1918 Am 28. Oktober Ausrufung der ČSR durch einen tschechischen Revolutionsrat in Prag. Am gleichen Tag rücken 100 tschechische Legionäre in Spindelmühle als Besatzer ein.
   
1919 Am 04. März finden in vielen sudetendeutschen Städten Demonstrationen für die Durchsetzung des Selbstbestimmungsrechtes statt. Tschechische Soldaten schlagen diese Demonstrationen gewaltsam nieder – 54 Tote, 102 Schwerverletzte.
Am 10. September unterschreiben Vertreter Österreichs den Friedensvertrag von St. Germain.
   
1921 Der Deutsche Turnverein Spindelmühle wird gegründet.
15. Februar: Volkszählung – Spindelmühle zählt 1287 Einwohner, darunter 15 Tschechen; (bis zu den Einquartierungen 1918 war die Gemeinde rein deutsch). Friedrichsthal zählt 244 Einwohner.
Die Spindlerpaßstraße ist fertiggestellt.
   
1922 Vinzenz Buchberger Nr. 50 wird als Sudetendeutscher aus der ČSR Deutscher Meister im Sprunglauf.
Bau der steinernen Weißwasserbrücke.
27. Januar: Franz Kafka, deutschsprachiger jüdischer Schriftsteller, reist aus Prag an. Er wohnt im Hotel Krone und bleibt etwa 3 Monate. In Spindelmühle beginnt er seinen Roman "Das Schloss". (Das Hotel Krone musste später in "Savoy Hotel" umbenannt werden).
Bau der steinernen Weißwasserbrücke.
   
1923 24. Juni, Weihe der vier neuen Glocken durch Pfarrer Fišera.
Ende des Bergbaus in St. Peter.
Änderung des Ortsnamens: Spindelmühle in Spindlermühle (Špindlerův Mlýn). Der bisherige Ortsname Spindelmühle wird mit Erlaß des Ministeriums des Inneren vom 23. Juni (Aktenzeichen Z. 43.354) in Abänderung gebracht und amtlich festgesetzt.
Ende Juli wird das Schwimm- und Sonnenbad am Hammerboden eröffnet.
   
1924 18. Mai, Einweihung des Kriegerdenkmals für die Gefallenen des 1. Weltkrieges.
31. Dezember,  Fertigstellung des neuen Postamtes.
Bau eines Turnplatzes am Hammerboden durch den Deutschen Turnverein.
   
1925 Bau einer Wasserleitung (Hochquellenleitung) für Spindelmühle und Friedrichsthal.
   
1929 01. November, Eröffnung des Kurverein-Kinos im Hotel Wiesenhaus.
   
1933 Bau eines neuen Schwimmbades und vier Tennisplätzen, die im Winter als Eislaufflächen genutzt werden, elbaufwärts vom Grandhotel, unterhalb vom "Hohen Rand".
   
1935 Der Kirch- und Schulweg Spindlermühle – St. Peter (Ocherle) wird weiter ausgebaut und verbreitert.
Eröffnung einer tschechischen Schulklasse.
   
1936 50-Jahr-Feier des Deutschen Riesengebirgsvereins Sektion Spindlermühle am 23. August. Wegen schlechten Wetters war sie am 27.10.1935 um ein Jahr verschoben worden. Aus diesem Anlaß wird das Denkmal der Gründung von St. Peter im Langen Grund, am Platz der ersten Kapelle, eingeweiht.
Einweihung der Elbgrundschanze (Masaryk-Schanze) an der Mädel-Lehne. Kritischer Punkt 78 m.
Friedrichsthal erhält eine Garnison. Am nördlichen Waldrand werden ein Offiziersheim und drei Kasernen aus Granitsteinen gebaut. Eine eigens dafür errichtete Drahtseilbahn transportierte die Steine, die im "Roten Floß" gebrochen wurden.
   
1937 13. Juni, Eröffnung des Jubiläumsweges von Spindelmühle nach St. Peter (er führt vom gräflichen Schweizerhof zum Hotel Buchberger). Die Einweihung wird mit einem Trachtenfest begangen.
   
1938 Angliederung des Sudetengebietes an das Deutsche Reich. Deutsche Truppen marschieren, über den Spindlerpaß kommend, am 8. Oktober in Spindelmühle ein. Der alte Ortsname wird wieder eingeführt.
   
1939 17. Mai: Volkszählung – Spindelmühle zählt 1435, Friedrichsthal 296 Einwohner.
   
1941 Vom 23. – 26. Januar finden in Spindelmühle die Deutschen Kriegs-Skimeisterschaften in den nordischen Disziplinen statt.
   
1942 Hotels und Bauden werden als Lazarette und Erholungsheime der Wehrmacht sowie als Wehrertüchtigungslager genutzt.
Am 10. Februar werden die vier Glocken der Spindelmühler Pfarrkirche und das Glöcklein von der Spaltebaude der Kriegswirtschaft zugeführt.
1. Oktober, Eingemeindung der bisher selbständigen Gemeinde Friedrichsthal an Spindelmühle.
   
1943 Für Kinder aus bombengefährdeten Großstädten werden in Pensionen und Hotels Kinderlandverschickungslager (KLV) eingerichtet; z. B. die Gabriele-vonBülow-Oberschule für Mädchen, Berlin/Tegel und das Mädchengymnasium in der Findelgasse, Nürnberg).
   
1945 08. Mai: Bedingungslose Kapitulation Deutschlands.
10. Mai: Einmarsch der Roten Armee über den Spindlerpaß in Spindelmühle.
14. Mai: Sogenannte "Partisanen" übernehmen die politische Macht und vollziehen diese als brutale und ewig unrühmliche Terrorherrschaft.
15. Mai: Erste Erschießungen Spindelmühler Männer und deutscher Soldaten durch tschechische Partisanen und Soldaten, denen mehr als 80 Männer zum Opfer fallen.
16. Juni: Beginn der Vertreibung der Einwohner aus Spindelmühle.

 

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